Bestimmte noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die Landwirtschaft das Leben in den ehemals selbständigen Gemeinden Rodgaus, änderte sich dies mit zunehmender
Industrialisierung. Durch die nahe gelegenen Städte Offenbach und Frankfurt galt die Landwirtschaft bald nur noch als Nebenerwerb.
Mitte des 20. Jahrhunderts begann die Leder verarbeitenden Industrie Geltung zu gewinnen. Handtaschen, Koffer, Geldbörsen usw. wurden vorwiegend in Heimarbeit
gefertigt
Neben der Lederwarenbranche entstand gleichzeitig die Metallverarbeitung im Rodgau als Zulieferer von Gürtelschnallen, Koffergriffe und ähnlichem. Heute spielen Lederwarenherstellung und Metallverarbeitung nur noch eine untergeordnete Rolle.
1954 etablierte sich am Ortsrand von Dudenhofen ein in dieser Region neuer Industriezweig, das Kalksandsteinwerk Rodgau, das den dort vorhandenen feinen Dünensand zur Herstellung von bis zu 73 Millionen Steinen im Jahr abbaute. In den 1990er Jahren verlagerte die Firma ihren Produktionsschwerpunkt auf die Herstellung von Porenbeton-Plansteinen, heute bekannt unter dem Namen Porit.
Anfang der 1960er Jahre wählte die Adam Opel AG Dudenhofen als Standort für ihr Prüfzentrum aus, das 1966 in Betrieb ging. Inmitten einer 4,8 Kilometer langen Hochgeschwindigkeits-Rundstrecke befinden sich eine Crashtesteinrichtung und eine 6,7 Kilometer lange Teststrecke mit allen erdenklichen Straßentypen (Marterstraße) für Langzeittests.
2005 stellen Rodgaus Gewerbebetriebe insgesamt 9.076 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zur Verfügung. Hinzu kommen rund 3.000 Arbeitsplätze für Selbständige, Beamte und geringfügig Beschäftigte.
Seit 14. Dezember 2003 sind alle Rodgauer Stadtteile durch die Verlängerung der S-Bahn-Strecke S1 von Wiesbaden nach Ober-Roden an das weitreichende Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Rodgau durch die Rodgaubahn bedient.
Im Norden Rodgaus führt die A3 (Frankfurt-Würzburg) durch das Stadtgebiet und kreuzt hier die autobahnähnlich ausgebaute B45 (Hanau-Dieburg), die in Nord-Süd-Richtung verlaufend alle Rodgauer Stadtteile tangiert und durch vier Anschlussstellen bedient.